Das Gartenjahr
Juni
Sommerblumen
Für unsere Zweijährigen ist es jetzt allerhöchste Zeit, ausgesät zu werden.
Sie blühen im nächsten Frühjahr und können meistens draußen überwintern.
Nach der Blüte säen sich manche zweijährige wie Goldlack oder Stiefmütterchen selber wieder aus.
Wer im letzten Monat versäumt hat zu säen, sollte das jetzt schleunigst nachholen.
Um die Sämlinge vor dem Austrocknen zu schützen, wählen Sie Ihr Anzuchtbeet an einem schattigen Platz.
Wer bereits im Mai gesät hat, kann die jungen Pflanzen, wenn sie schon groß genug sind, jetzt pikieren.
Die meisten können bereits im Spätsommer an ihren endgültigen Platz im Garten gepflanzt werden, ansonsten wartet man damit bis zum nächsten Frühjahr.
Richtiger Standort für Zweijährige:
Stockrose (Alcea rosea)
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Eignet sich für nährstoffreichen Boden in sonniger Lage.
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Maßliebchen (Bellis perennis)
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Lieben lockeren, nährstoffreichen Boden in sonnigen Beeten.
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Marienglockenblumen (Campanula medium)
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Vertragen keine Staunässe. Gedeihen in sonnig, warmen Beeten.
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Goldlack (Cheiranthus cheiri)
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Wachsen im durchlässigen, nährstoffreichen Boden am sonnigen Standort.
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Bartnelken (Dianthus barbatus)
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Bevorzugen einen sonnigen Standort auf frischem, nährstoffreichem Boden.
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Fingerhut (Digitalis grandiflora)
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Gedeiht am besten im Halbschatten oder Schatten auf humosen Boden.
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Vergissmeinnicht (Myosotis salvatica)
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Ideal ist lockerer, feuchter Boden in der Sonne oder im Halbschatten.
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Islandmohn (Papaver nudicaule)
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Liebt es sonnig und verträgt keine Staunässe.
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Stiefmütterchen (Viola wittrokiana)
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Lieben sonnige bis halbschattige Beete auf humosem Boden.
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Stauden
Damit der Boden im Staudenbeet nicht austrocknet, wird regelmäßig gewässert.
Achtung!
Auch hier gilt: nie in der Mittagshitze bei voller Sonne gießen.
TIPP
Am besten eignen sich die Morgen- und Abendstunden.
Achten außerdem darauf, möglichst immer von unten zu gießen.
Zuviel Nässe auf den Blättern fördert Pilzkrankheiten wie Mehltau, erkennbar an weißem Belag.
Wichtige Pflegearbeiten
Stauden wie Rittersporn, Lupinen, Feinstrahl, Ziersalbei, Stachys oder Katzenminze blühen ein zweites Mal, wenn man die nach der Blüte bis auf 10 cm über dem Boden zurückschneidet.
Als Starthilfe erhalten die Pflanzen mineralischen Dünger.
Die Blütezeit lässt sich verlängern, wenn man die abgeblühten Köpfchen abzwickt.
Das Entfernen verwelkter Einzelblüten gewährleistet beispielsweise beim Staudenphlox eine ausdauernde Blütezeit.
Auch Sonnenbraut oder Mädchenauge blühen erheblich länger, wenn Sie Verblühtes regelmäßig entfernen.
Zwischen den Beetstauden wird der Boden immer wieder gelockert und dabei von Unkräutern befreit.
Rindenmulch zwischen den Stauden erschwert Unkräutern das Wachstum und hält die Feuchtigkeit im Boden.
Stauden, die bereits verblüht sind, können jetzt geteilt und umgepflanzt werden.
Abgeblühte Polsterstauden werden gestutzt.
Ausgebreitete, auf dem Boden liegende ältere Triebe von Polsterpflanzen haben oft schon Wurzeln gebildet, die sich gut vermehren lassen, indem man sie an einem feuchten, schattigen Standort heranzieht.
Herbstblühende Stauden können Ende Juni mit stickstoffbetontem organischen Düngern versorgt werden.
Hochgewachsene Stauden werden mit Pflanzstäben gestützt, um sie bei heftigen Niederschlägen oder Windböen vor dem Umknicken zu schützen.
TIPP
Wer Regenwürmer im Gartenboden findet, kann sich freuen.
Sie sind nützliche Helfer bei der Bodenbearbeitung, denn sie wandeln Laub, abgestorbene Pflanzenteile und anderes organisches Material in wertvollen Humus um.
Regenwürmer verbessern die Bodenstruktur, sorgen für ausreichende Nährstoffversorgung der pflanzen und begünstigen die Wasserhaltefähigkeit des Bodens.
Mit ihren Gängen sorgen sie für eine gute Belüftung der Erde.
Die häufig in Beeten oder auf dem Rasen anzutreffenden Kothäufchen enthalten besonders viele Pflanzennährstoffe und lassen sich leicht mit einer Harke in den Boden einarbeiten.
Samen ernten
Wer Samen ernten will, lässt abgeblühte Blütenstände an der Pflanze bis zur Samenbildung ausreifen.
Nach der Ernte müssen die Samen getrocknet und in einem geschlossenen Behälter kühl gelagert werden.
Besonders lohnt sich die Samenernte bei Wildstauden, das sind heimische Pflanzen, die sich an unser Klima und die Bodenverhältnisse angepasst haben.
Der Pflegeaufwand ist gering.
Gewässert werden muss nur bei andauernder Trockenheit, und Düngen entfällt meistens ganz.
Zwiebelblumen
Anfang Juni können noch sommerblühende Zwiebel- und Knollenblumen gepflanzt werden.
Beachten Sie unbedingt dabei die entsprechenden Standortansprüche, Blütenfarben und Wuchshöhen.
Alle zwiebel- und Knollenblumen lieben einen lockeren, nährstoffreichen und durchlässigen Boden.
Rosen
Pflegearbeiten
Neben dem Genießen bleibt weiterhin einiges zu tun.
Zunächst muss wieder auf lockeren, unkrautfreien Boden im Wurzelbereich der Rose geachtet werden.
Um die weitere Blüte zu fördern, ist jetzt eine zweite Düngergabe angebracht.
Verwenden Sie stickstoffhaltigen Dünger aber nicht später als Ende Juni, damit die Triebe bis zum Herbst bzw. dem ersten Frost noch genügend Zeit haben auszureifen.
Bei Trockenheit sollten Sie vor allem junge Pflanzen regelmäßig kräftig wässern.
TIPP
Da sowohl Staunässe als auch extreme Trockenheit schädlich sind, ist vor dem Gießen ein Test angebracht: Sind die oberen 10 cm des Bodens trocken, sollte gegossen werden.
Dabei gilt: Besser einmal lang und ausgiebig, als mehrmals kurz wässern.
Die beste Zeit zum Gießen ist früh morgens oder in den Abendstunden.
Achtung!
Ganz wichtig dabei: Das Gießwasser darf niemals auf die Blätter und Blüten gelangen, da Feuchtigkeit einen optimalen Nährboden für Pilzkrankheiten darstellt.
TIPP
Wässern Sie daher nur direkt im Wurzelbereich.
Mit einem kleinen Erdwall rund um die Rose kann das Wasser besser an Ort und Stelle versickern.
Um die Entwicklung neuer Blüten zu fördern, ist bei öfter blühenden Rosen ein regelmäßiges Ausputzen erforderlich.
Bei büschelblütigen Rosen werden zunächst nur verwelkte Einzelblüten ausgebrochen.
Erst wenn die ganze Dolde verblüht ist, wird sie über dem ersten voll entwickelten Laubblatt leicht schräg abgeschnitten.
Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen
Für die Gehölze ist der Juni in erster Linie ein Wachstumsmonat.
Achtung!
Achten Sie wie schon im Mai auf den Befall mit Bakterien, Pilzen oder Schädlingen:
Bei regelmäßiger Kontrolle ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht erforderlich.
Auch Kletterpflanzen bauen im Juni ihr Blatt- und Zweigwerk auf.
In den regenarmen Zeiten kann sich viel Staub auf dem dichten Blätterdach ansammeln, der die Blattatmung behindert.
TIPP
Eine Dusche von Zeit zu Zeit spült die Partikel davon und die Pflanzen können wieder durchatmen.
Hecken
Ende Juni wird es Zeit, die Heckenschere zu wetzen.
Es erfolgt nun der Sommerschnitt streng geformter, Laub abwerfender Hecken.
Achtung!
Immergrüne Laub- und Nadelgehölze werden dagegen erst im August getrimmt.
Aus Rücksicht auf brütende Vögel.
Die durch den Heckenschnitt in helle Aufregung versetzt würden, wartet man das Ende der Brut ab.
TIPP
Beobachten Sie deshalb vor dem Schnitt die Heckenreihen.
Sind noch Nistaktivitäten zu spüren, wartet man noch einige Wochen, bis die Jungvögel flügge sind.
Im Juni ist der erste Austrieb sommergrüner Hecken aus Hainbuchen, Liguster, Berberitze und vielen anderen abgeschlossen und sie sind leicht etwas aus der Form geraten.
Da der Sommerschnitt nur der Formerhaltung dient, nimmt man jedoch nicht mehr als den diesjährigen Zuwachs weg.
Achtung!
Ein Verjüngungsschnitt ins alte Holz erfolgt erst im Spätherbst.
Damit die Schnitte exakt geführt werden können, legt man sich Latten und Schneideschablonen zurecht oder spannt Schnüre.
TIPP
Für die meisten Hecken ist das Trapez die beste Form.
Dabei verjüngt sich die Hecke nach oben.
Auf diese Weise bekommen die Heckenpflanzen genügend Licht und verkahlen nicht.
Zudem gleitet im Winter der Schnee leichter von den Flanken ab und es kommt seltener zu Schneebrüchen.
Das Heckendach sollte aus den gleichen Gründen sanft abgerundet sein.
Möglichst gleichmäßige Schnitte gelingen dann, wenn man nicht über Schulterhöhe arbeitet.
Bei höheren Hecken nimmt man eine standfeste Leiter oder ein kleines Gerüst zur Hilfe.
Bei allen Hecken ist es wichtig, dass sich die jungen Sträucher von Anfang an gut verzweigen.
Deshalb wurden sie schon beim Pflanzen um ein Drittel zurückgeschnitten.
Rasen
Achtung!
Nach wie vor ist das wöchentliche Mähen des Rasens die wichtigste Pflegemaßnahme.
Nach längeren Trockenperioden kann der Boden im Juni schon mal austrocknen.
Wer einen besonders schönen Rasen haben will, setzt in diesem Fall den Regner ein.
Falls Sie im März/April zum ersten Mal den Rasen gedüngt haben, kann jetzt eine zweite Nährstoffgabe erfolgen.
Dazu nimmt man speziellen Rasendünger aus dem Fachhandel.
Achtung!
Die Neuanlage eines Rasens ist im Juni nicht mehr zu empfehlen, weil bald die heißen Sommermonate folgen, in denen frisch gekeimter Rasen sehr leicht vertrocknet.
Immer häufiger kann man jetzt bei schönem Wetter den Garten im Freien genießen, besonders häufig natürlich auf dem Rasen.
Falls Sie den grünen Teppich auch als Sitzplatz nutzen, sollten Sie die Möbel nach Möglichkeit ab und zu umstellen, damit der Rasen nicht zu einseitig belastet wird.
Auch den Standort für das Federball- oder Fußballspiel mit den Kindern sollte man ab und zu wechseln, wenn der zur Verfügung stehende Platz das zulässt.
Bei Bedarf werden noch einige „kosmetische“ Maßnahmen durchgeführt.
Die Rasenkanten werden mit dem Spaten oder einem speziellen Kantenstecher noch einmal sauber abgestochen.
Baumschösslinge werden aus dem Rasen entfernt.
Auch Vertiefungen oder Erhöhungen können auf ähnlicher Art ausgeglichen werden.
Dazu den Rasen an der betroffenen Stelle kreuzförmig einstechen, aufklappen und mit einem Sand-Erde-Gemisch auffüllen oder etwas Erde abtragen.
Dann den Rasen wieder zuklappen, andrücken und gut angießen.
Wassergarten
Bevor die wärmsten Monate des Jahres beginnen, sollten Sie der Gesunderhaltung des Teiches besondere Aufmerksamkeit widmen.
Durch richtige Vorsorge lässt sich verhindern, dass der Teich bei warmem Wetter „umkippt“ oder eine Algenblüte erlebt.
Achtung!
Ausreichend Sauerstoff und ein möglichst niedriger Nährstoffgehalt (Nitrat und Phosphat) im Wasser sind Voraussetzungen für einen gesunden Teich.
Wenn die Wassertemperatur über 30 Grad ansteigt, wird mit einem Netz oder einer Pflanzenstellwand aus dem Fachhandel schattiert.
Achtung!
Eine abwechslungsreiche Bepflanzung ist sehr wichtig.
Vor allem Unterwasserpflanzen dürfen nicht fehlen.
Sie verbessern die Qualität des Wassers, weil sie Sauerstoff produzieren und dem Wasser Nährstoffe entziehen.
Achtung!
Achten Sie darauf, dass Schwimmblattpflanzen wie See- oder Teichrosen nicht zu üppig werden.
Wenn sie mit ihren Schwimmblättern die gesamte Wasseroberfläche bedecken, nehmen sie den Unterwasserpflanzen das Licht.
Das müssen Sie rechtzeitig verhindern, damit die Unterwasserpflanzen ihren Beitrag zur Teichgesundheit leisten können.