Das Gartenjahr
Oktober
Sommerblumen
Selbst für die Dauerblüher im Sommerblumenbeet ist die Saison nun endgültig vorbei.
Das unermüdliche Fleißige Lieschen bringt kaum noch Blüten hervor und di vor noch vor ein paar Wochen so reich blühenden Schmuckkörbchen bieten nunmehr einen traurigen Anblick.
Zeit zum Aufräumen
Es genügt, wenn Sie die oberirdischen Pflanzenteile der Sommerblumen abschneiden, die Wurzeln werden in der Erde von Mikroorganismen abgebaut und ergeben einen willkommenen Dünger im nächsten Frühjahr.
Achtung!
Kontrollieren Sie die Pflanzen auf Schädlinge und Pilzbefall, bevor sie in den Kompost kommen.
Besteht der Verdacht auf eine Krankheit, geben Sie die Pflanzenteile vorsichtshalber in den Restmüll, um so einer weiteren Krankheitsverbreitung über den Kompost vorzubeugen.
Oft fallen Ihnen beim Abräumen der Blütenstände kleine Samenkörner in die Hände.
Möchten Sie im nächsten Jahr selbst aussäen, sammeln Sie die Samen in geschlossenen Gefäßen bis zum nächsten Frühjahr und säen dann auf der Fensterbank oder im Freiland aus.
Stauden
Auch die Staudenbeete werden auf die kältere Jahreszeit vorbereitet.
Entfernen Sie verwelkte Pflanzenteile und schneiden Sie verblühte Stauden bodennah zurück.
Einige Samenstände bieten allerdings auch im Winter einen hübschen Anblick.
Wildstauden werden ebenfalls nicht zurückgeschnitten.
Sie bieten Vögeln im Winter eine willkommene Nahrungsquelle.
Mit Raureif überzuckert, sind sie ein schöner Blickfang im Garten.
In den Beeten sollten jetzt alle Unkräuter gründlich entfernt werden, denn sonst starten sie als Erste im nächsten Jahr in die neue Saison.
Zwiebelblumen
Im Oktober können immer noch Zwiebelblumen in den Garten gesetzt werden, die im nächsten Jahr den Frühling einläuten sollen.
Auch sommerblühende Zwiebel- und Knollenblumen, die winterhart sind, können jetzt noch in den Boden.
Achtung!
Nicht alle Zwiebelblumen vertragen jedoch Frost.
Sie müssen vor dem Winter ausgegraben werden und an einem frostfreien Ort bis zum nächsten Frühjahr gelagert werden.
Am besten überwintert man die Zwiebeln und Knollen in kleinen Holzkistchen, die mit Sand aufgefüllt werden.
Zuvor werden die vertrockneten Stiele und Blätter abgeschnitten.
Entfernen Sie anhaftende Erde von den Zwiebeln und Knollen.
Beschriften Sie jede Art und Sorte, damit Sie im nächsten Jahr nicht den Überblick verlieren.
Der Überwinterungsort kann dunkel und muss frostfrei sein.
Einzelne Zwiebeln und Knollen sollen so platziert werden, dass sie sich nicht berühren.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit sollte vermieden werden, da die Zwiebeln und Knollen sonst leicht zu faulen beginnen.
Während der Lagerung sollten die Zwiebeln und Knollen hin und wieder kontrolliert werden.
Entfernen Sie Faulstellen sofort mit einem sauberen, scharfen Messer.
Lilien
Im Oktober können Sie Lilien pflanzen.
Die Zwiebeln werden etwa doppelt so tief in den Boden gesetzt, wie sie hoch sind.
Die meisten Lilien fühlen sich auf nährstoffreichem, feuchtem Boden wohl, der neutral bis schwach sauer sein sollte.
Achtung!
Sorgen Sie für guten Wasserabfluss im Boden, denn Lilien reagieren sehr empfindlich auf Staunässe.
Eine Dränageschicht im Pflanzloch ist bei schweren Böden unerlässlich.
Rosen
Von Mitte Oktober bis zum ersten Frost ist die beste Rosenpflanzzeit.
Natürlich können Sie Rosen auch später setzen, sofern der Boden nicht gefroren ist.
Im April sollten jedoch alle Pflanzen im Boden sein.
Nur Containerrosen, also Rosen, die mit Ballen in Töpfen angeboten werden, eignen sich auch für eine Pflanzung in den Sommermonaten.
Sie sind jedoch etwas teurer.
Achtung!
Bevor Sie Rosen kaufen, sollten Sie sich genau über die Sorten informieren:
Wie groß werden sie, wie oft und in welcher Farbe blühen sie, eignen sie sich für den vorgesehenen Platz im Garten?
Rosen können Sie entweder wurzelnackt oder mit Ballen kaufen.
Auch wurzelballierte Pflanzen, deren Wurzeln zum Beispiel lockere Erde vor dem Austrocknen schützt, werden häufig angeboten.
Die beste Auswahl und Beratung erhalten Sie in Baum- und Rosenschulen und bei Züchtern.
Angebote in Supermärkten sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Qualität der angebotenen Rosen oftmals zu wünschen übrig lässt.
TIPP
Schauen Sie sich die Pflanzen vorher genau an.
Die Triebe sollten grün, fest und glatt sein.
Rosen der Güte-Klasse A tragen mindestens drei kräftige Triebe, die der Güte-Klasse B nur zwei.
Bei Pflanzen ohne Ballen können Sie außerdem erkennen, ob das Wurzelwerk kräftig und gesund ist.
Containerrosen müssen übrigens wirklich im Topf gewachsen und nicht als wurzelnackte Pflanzen frisch eingesetzt worden sein.
Nur so sind gute durchwurzelte Ballen und damit ein sicheres Anwachsen auch im Sommer garantiert.
wurzelnackte Rosen
Haben Sie Ihre neu erworbenen Rosen sicher nach Hause gebracht, geht es ans Einpflanzen.
Falls Sie nicht sofort dazu kommen, sollten Sie wurzelnackte Pflanzen in einer schattigen Gartenecke flach in Erde einschlagen, damit sie nicht austrocknen.
Vor dem Pflanzen werden sie dann für etwa drei Stunden kräftig gewässert, im Frühjahr sogar bis zu zehn Stunden.
Wichtig ist dabei, dass Wurzeln und Veredlungsstellen komplett mit Wasser bedeckt sind.
Anschließend werden die Triebe mit einer scharfen Gartenschere auf etwa 20 cm eingekürzt.
Auch die Wurzeln werden auf diese Länge gekürzt und beschädigte Teile abgeschnitten.
Achtung!
Die feinen Faserwurzeln bitte nicht schneiden, da die Rose sie dringend zum Anwachsen benötigt.
Das Pflanzloch können Sie bereits während des Wässerns der Rose ausheben und die Wände etwas aufrauen.
Die Breite und die Tiefe orientiert sich am Wurzelwerk der Pflanze, das ohne abzuknicken so tief in die Pflanzgrube passen muss, dass die Veredlungsstelle etwa 5 cm unter der Erdoberfläche liegt.
Achtung!
Neigt Ihr Gartenboden zu Staunässe, sollten Sie in das Pflanzloch unbedingt eine Drainage-Schicht, zum Beispiel aus Kies, einbauen.
Zum Füllen der Pflanzgrube verwenden Sie am besten eine Mischung aus guter Gartenerde und Kompost.
Halten Sie die Rose ins Pflanzloch und Füllen Sie die Erde ein.
Durch leichtes Schütteln oder Nach-oben-ziehen füllen sich auch Hohlräume.
Überprüfen Sie, ob die Veredelungsstelle tatsächlich 5 cm unter der Erdoberfläche liegt.
Treten oder drücken Sie die Erde dann vorsichtig an und bilden Sie dabei einen kleinen Erdwall als Gießrand rund um die Rose.
Anschließend kräftig wässern.
Zum Schutz vor Frost und Trockenheit wird die frisch gesetzte Rose sowohl im Herbst und Winter als auch im Frühjahr etwa 20 cm hoch angehäufelt.
wurzelballierte Rosen
Bei wurzelballierten Rosen werden die Wurzeln und die lockere Erde beispielsweise von Netzen oder Kartons zusammengehalten, die in der Regel mitgepflanzt werden können und später verrotten.
Für diese Pflanzen gelten ansonsten aber auch dieselben Pflanzhinweise wie für wurzelnackte Rosen.
Kletterrosen
Werden Kletterrosen neben einer Hauswand oder eine Mauer gepflanzt, sollte das Pflanzloch etwa 30 bis 50 cm Abstand haben, damit sich die Wurzeln gleichmäßig in alle Richtungen entwickeln können.
Wichtig ist bei Kletterrosen außerdem, dass die Pflanze leicht schräg Richtung Rankgitter eingesetzt wird.
Containerrosen
Containerrosen werden vor dem Pflanzen in der Regel nicht geschnitten.
Wässern Sie die Rose gut, bevor Sie den Topf entfernen, damit der Ballen nicht auseinander fällt.
Beim Einsetzen in das Pflanzloch ist es wichtig, dass die Ballenoberfläche auf gleicher Höhe mit der Erdoberfläche liegt.
Auch hier gilt natürlich:
Erde einfüllen, gut andrücken und die Rose kräftig wässern.
Baume, Sträucher und Kletterpflanzen
Jetzt ist der Herbst nicht mehr aufzuhalten.
In allen Farbschattierungen präsentieren sich die Laubblätter.
Die Pracht hält jedoch meist nicht lange an.
Schon die ersten kräftigen Herbststürme fegen die Kronen schnell kahl und das Laub türmt sich am Boden.
Während es auf Rasenflächen abgerecht werden sollte, kann es unter Gehölzen und Baumkronen liegen bleiben.
Unter Mithilfe von Mikroorganismen im Boden verwandeln sich die Blätter bis zum Frühjahr in Moder oder Mull und im Laufe der Monate in wertvollen Humus.
Ausnahmen sind Laubarten, die sehr schwer verrotten.
Dazu zählt zum Beispiel Walnuss- und Platanenlaub.
Es zersetzt sich bis zum nächsten Frühjahr nicht.
Deshalb sammelt man es ein und schichtet die Blätter im Wechsel mit leicht verrottendem Material und Gehölzschnitt auf den Kompost.
Das gleiche gilt für viele Nadelgehölze, die das ganze Jahr über Nadeln verlieren, die sich über kurz oder lang in dicken Schichten am Boden türmen.
Auch sie verrotten nur sehr langsam.
TIPP
Man sollte die Blätter schreddern und in dünnen Lagen dem Kompost beimischen.
Da bei ihrem Abbau sehr viel Stickstoff verbraucht wird, gibt man pro Schicht eine kleine hand voll Dünger dazu.
Das Laub ist aber nicht nur ein wertvoller Humuslieferant und Dünger.
Es schützt die Pflanzen auch vor strengen Frösten.
Die Laubschicht wirkt wie eine Isolierung für die Wurzeln.
Deshalb sollte man unter empfindlichen Bäumen wie Tulpenbaum (Lirodendron tulipefera), Taschentuchbaum (Davidia involucata) oder Judasbaum (Cercis siliquastrum) eine besonders dicke Laubschicht anhäufen.
Dabei jedoch auf keinen Fall von Pilzen oder anderen Krankheiten befallenes Laub verwenden.
Achtung!
Krankes Laub wird grundsätzlich so schnell wie möglich aus dem Garten entfernt.
Würde man es über den Winter im Garten liegen lassen, können sich die Keime im Frühjahr rasant ausbreiten und weitere Gehölze anstecken.
Immergrüne Gehölze
Immergrüne Gehölze, wie zum Beispiel Rhododendron, Ilex sowie Eibe, werden vor Frosteinbruch unbedingt noch einmal durchdringend gewässert.
Ist der Boden erst gefroren, können die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen.
Deshalb achten Sie darauf, dass alle Vorräte aufgefüllt werden, sofern der Herbst nicht ohnehin sehr regenreich ist.